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Roboterforschung auf höchstem internationalen Niveau NRW-Ministerpräsident Wüst besucht Humanoid Robots Lab der Uni Bonn

Der Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst, hat am Donnerstagnachmittag das Humanoid Robots Lab der Universität Bonn besucht. Im Zentrum der Gespräche standen aktuelle Forschungsprojekte im Bereich der Robotik und die Herausforderungen, die mit dem Einsatz von Robotern in menschlichen Umgebungen verbunden sind. Dabei konnte sich der Ministerpräsident in eine Virtuelle Realität mit einem Roboter begeben und einem dreiarmigen Roboter bei der Paprikaernte zusehen.

Das autonome Roboter nicht immer das tun, was Menschen erwarten, ist ein großes Problem beim Einsatz von Robotern in menschlichen Umgebungen. Anders als in Fabriken, müssen Roboter in menschlichen Umgebungen mit sich ständig verändernden Umgebungen zurechtkommen. Gerade bei der Interaktion mit Menschen zeigt sich, dass das Verhalten von Robotern erst trainiert werden muss, damit die Maschinen für die Benutzenden vorhersehbare Aktionen ausführen.

NRW an der Spitze der Innovationen

"An der Universität Bonn wird Science-Fiction zur Realität", sagte Ministerpräsident Hendrik Wüst während des Besuchs. "Künstliche Intelligenz ist mehr als eine Technologie. Sie ist eine transformative Chance, die unser tägliches Leben und unsere Zukunft mitgestalten kann. Die Verbindung von Robotik und Künstlicher Intelligenz kann unsere Gesellschaft auf vielfältige Weise bereichern: Sie stärkt unsere Wirtschaft, ermöglicht innovative Lösungen im Gesundheitswesen und eröffnet neue Möglichkeiten in Bildung und Forschung", so Wüst. "Das Humanoid Robots Lab der Universität Bonn zeigt, wie wir diese Chancen in unserem täglichen Leben erfahren können: Durch Alltagshelfer und lernende Avatare, mit denen wir uns austauschen können, erleben wir eine neue Form der Unterstützung in unserem Tagesgeschehen. Nordrhein-Westfalen ist der dichteste Hochschul- und Wissenschaftsstandort Europas, unsere Wissenschaft ist exzellent. Die Forschungsprojekte am Humanoid Robots Lab helfen dabei, dass unser Land weiterhin an der Spitze der Innovation steht."

Bei seinem Besuch im Humanoid Robots Lab der Universität Bonn konnte sich Ministerpräsident Wüst mehrere innovative Forschungsprojekte anschauen, die an der Schnittstelle von Robotik und Künstlicher Intelligenz angesiedelt sind. So erntete ein dreiarmiger Ernteroboter des Exzellenzclusters PhenoRob vor den Augen des Ministerpräsidenten Paprikas von einer Pflanze. Die Herausforderung: Paprikas werden oft von Blättern verdeckt, sodass die KI deren genaue Position und Form erst aus den gewonnenen Bilddaten abschätzen und daraus die richtigen Schlüsse ziehen muss. Ein anderes Projekt, das in Zusammenarbeit mit dem Lamarr-Institut für Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz durchgeführt ist, versucht mit Hilfe von virtuellen Räumen Haushaltsroboter so zu trainieren, dass diese sich personalisiert auf die unterschiedlichen Nutzenden einstellen. So soll das Vertrauen und dadurch die Akzeptanz bei der Nutzung von Robotern erhöht werden. Auch hier konnte der Ministerpräsident selbst tätig werden und in einer virtuellen Umgebung einem Haushaltsroboter einen bevorzugten Fahrweg zuweisen. Auch das Forschungsprojekt PRIVATAR war Teil der Vorstellung - ein Projekt, das an datensparsamen Robotern forscht, die es erkrankten Kindern ermöglichen, mittels eines mobilen Avatars im Klassenzimmer anwesend zu sein und sogar mit der Klassengemeinschaft zu interagieren.

Verbesserungen im Bereich der Mensch-Maschine-Interaktion "Gerade für einen Menschen einfach umzusetzende Aufgaben sind für die Algorithmen der Roboter manchmal besonders komplex", erklärte Prof. Maren Bennewitz, Leiterin des Humanoid Robots Lab an der Universität Bonn. "Wenn Roboter in der Zukunft immer mehr Aufgaben in unseren Haushalten übernehmen sollen, müssen wir dafür sorgen, dass das Verhalten der Roboter für die Benutzenden intuitiv erklärbar ist. Unsere vielfältigen Forschungsprojekte setzen genau hier an und versuchen, durch Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz ganz praktische Lösungsansätze zu finden, um die Interaktion von Menschen und Robotern zu verbessern und so zu einer höheren Akzeptanz beizutragen." Dass Bonn dabei eine Spitzenstellung einnehme, zeige auch ein aktuelles Ranking, dass die Universität Bonn bei roboterbezogenen Publikationen auf dem dritten Platz in Europa und auf dem zweiten Platz in Deutschland verortet. "Ein toller Erfolg für unsere Forschung", so Bennewitz.

Auch Prof. Dr. Dr. h. c. Michael Hoch, der Rektor der Universität Bonn, hob die herausragende Stellung der Robotik an der Universität Bonn hervor: "Die Universität Bonn nimmt mit ihrer exzellenten Forschung einem Spitzenplatz in der Robotik ein. Nicht zuletzt das Lamarr-Institut für Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz sowie unser Exzellenzcluster Phenorob sind hierfür herausragende Beispiele. Die Gründung des Center for Robotics, das die verschiedenen Forschungsvorhaben an unserer Universität bündelt, ist dabei ein nächster Schritt, um auch in Zukunft innovative und transdisziplinäre Ansätze zu verfolgen. Aber auch die große Unterstützung durch das Land Nordrhein-Westfalen hat zu diesem Erfolg beigetragen," so Hoch.

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